SANDARIUM

Von den über 550 in Deutschland beheimateten Wildbienenarten sind laut Roter Liste mittlerweile 31 vom Aussterben bedroht, 197 gefährdet und 42 Arten stehen auf der Vorwarnliste. 50 % der Wildbienen-Arten nisten unterirdisch in Bodenstrukturen und Steilwänden. Viele bedeutsame Nutzpflanzen sind auf Wildbienen als Pollenüberträger angewiesen. Und eine ganze Reihe anderer Tiere, wie zum Beispiel einige Schlupf- und Goldwespen, Käfer, Fliegen oder Vögel, sind auf Wildbienen spezialisiert. Der Rückgang von Wildbienen ist vor allem zurückzuführen auf den Verlust von Nistplätzen und von Nahrungspflanzen. Denn je nach Körpergröße variiert auch der Flugradius, Schmalbienen beispielsweise fliegen ausgehend von ihrem Nest nur einen Radius von 100 m bis 300 m.

Das Sandarium wurde auf einem trockenen und heißen Standort angelegt. Dort ist es bis zum späten Nachmittag sonnig. Die Feinsandlinse ist eine Mischung aus Sand und Löss. Für den Nestbau graben solitär lebende Weibchen einen Gang in den Boden. Dieser ist je nach Art wenige Zentimeter bis über einen halben Meter lang. Am Ende des Ganges wird eine Brutzelle angelegt. Die Zellwände werden dabei sehr aufwändig präpariert und mit Drüsensekreten imprägniert, um die Nachkommen vor Feuchtigkeit und Bakterien zu schützen. Anschließend trägt das Weibchen in mehreren Sammelflügen Pollen und Nektar in die Brutzelle ein. Sobald die Menge genügt, legt sie ein Ei und verschließt die Brutzelle. Aus dem Ei schlüpft dann eine Larve, die sich von dem Futterbrei ernährt. Nach vollständiger Nahrungsaufnahme verpuppt sie sich und schlüpft dann als fertig entwickelte Biene. Manche Arten der Furchenbienen bilden kleine Völker, die sogar mehrjährig sein können. Nistplätze für Erdnister sollten deshalb immer langfristig angelegt werden. Wildbienen sind zudem auf nektar- und pollenspendende Futterpflanzen angewiesen. Geeignet dafür sind z. B. mediterrane Kräuter wie Oregano oder Lavendel, aber auch Glockenblumenarten wie die Kartäusernelke.